Wie Sie ein optimales Team zusammensetzen

Wie Sie ein optimales Team zusammensetzenDie Zusammenstellung eines Teams ist nicht immer ganz einfach: Hat man viele Top-Performer und ist glücklich, so viele Talente gewonnen zu haben, bedeutet das noch lange nicht, dass diese auch gut im Team zusammenarbeiten, sich gegenseitig ergänzen und eine Top-Teamleistung erbringen.

Eine Gruppe voller augenscheinlich perfekter Mitarbeiter erbringt nicht unbedingt die beste Leistung. Im Gegenteil: Eine solche Zusammensetzung ist häufig eher schädlich für das Team. Dafür hat die Autorin Mithu Storoni auch einen Namen, sie nennt dieses Phänomen im US-Wirtschaftsmagazin Inc.com den “Zu viele Talente-Effekt“. Und zitiert dabei den Journalisten David Robson und sein Buch „The Intelligence Trap“.

Robson hat darin den Zusammenhang zwischen persönlichem Talent und der Teamleistung untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass Teams besonders anfällig für den „Zu viele Talente-Effekt“ sind, wenn der Teamerfolg auf einer guten Zusammenarbeit basiert. Das macht er z. B. fest an der englischen Fußballnationalmannschaft 2016, die sich aus 21 Topspielern und Spitzenverdienern zusammensetzte. Das Teamergebnis war allerdings katastrophal. Island, mit nur einem internationalen Superstar, sorgte dafür, dass England aus dem Turnier flog.

Laut Robson hängt das damit zusammen, dass zu viele starke Persönlichkeit dazu tendieren, Anspruch auf den Anführer-Status zu erheben und diesen auch verteidigen. Das sorge für interne Machtkämpfe. Weniger dominante Mitarbeiter hingegen üben meist einen positiven Einfluss auf das Gruppengefüge aus. Wichtig sei, dass wie auch immer die Zusammensetzung sei, die Führungskraft die Struktur ihres Teams definieren müsse, damit jedes einzelne Mitglied Verantwortung für eine klar definierte Aufgabe übernehmen könne. Zusätzlich empfiehlt er, eine Strategie für Entscheidungsfindungen festzulegen, um Alleingänge Einzelner zu unterbinden.

Konkurrenz belebe zwar das Geschäft, sei innerhalb des Teams aber eher kontraproduktiv. Hat ein Mitarbeiter das Gefühl, dass er mit übereifrigen Kollegen um den Platz im Team konkurriert, gefährdet das das Arbeitsergebnis der ganzen Arbeitsgruppe. Denn dann gehe es für alle nur noch darum, die eigene Position zu sichern, so dass die Teamleistung auf der Strecke bleibe. Häufig helfe dann nur noch, das Team neu zusammenzustellen und in Vorstellungsgesprächen Bewerbern mit ausgeprägten sozialen Kompetenzen den Vorzug zu geben. Diese stärken den Gruppenzusammenhalt und regen zum Austausch an.

Grundsätzlich sei aber in jeder Gruppenkonstellation die Führungskompetenz entscheidend. Der Vorgesetzte müsse grundsätzlich für eine klare Rollenverteilung sorgen, so dass alle klar definierte Aufgaben haben und internen Machtkämpfen vorgebeugt werde. Jeder Mitarbeiter benötige gleich viel Raum und dürfe nicht bevorzugt oder benachteiligt werden. In einem Meeting funktioniere das beispielsweise so, dass alle eine feste Redezeit haben. Das signalisiere Wertschätzung jedes Einzelnen.

Werde das alles berücksichtigt, sei es laut Robson möglich, auf ein effektiv arbeitendes Team mit mehr als der Hälfte Überfliegern zurückgreifen zu können. In dem Sinne wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Zusammensetzung Ihrer Arbeitsgruppe.


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