In Deutschland vergrößert sich der wirtschaftliche Gender-Gap

In Deutschland vergrößert sich der wirtschaftliche Gender-GapMit der Gleichstellung der Frauen im wirtschaftlichen Bereich tut sich Deutschland sehr schwer. Die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen steigen leider wieder an, anstatt sich zu reduzieren. Auch was die wirtschaftliche Teilhabe und die Aufstiegschancen angeht, hat sich der Abstand zwischen den Geschlechtern vergrößert.

Neueste Zahlen liefert der Gender-Gap-Report des Weltwirtschaftsforums. Betrachtet man die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern, belegt Deutschland nur den 105. von 146 Plätzen. Der Frauenanteil auf dem Arbeitsmarkt liegt im internationalen Vergleich deutlich besser. Hier landet Deutschland auf dem 42. Platz. Sind 66 % der Männer in einem Beschäftigungsverhältnis, sind es bei den Frauen 57 %. Allerdings sind die Führungskräfte-Positionen eher männlich dominiert (72 %). Das führt im Ländervergleich zu Platz 94.

Grundsätzlich sei es weltweit leider so, dass sich die wirtschaftliche Geschlechtergleichstellung durch die Corona-Pandemie zum Negativen entwickelt habe. Hierzulande sei man dadurch wieder auf dem Stand von 2009. Das führen die Autorinnen und Autoren der Studie darauf zurück, dass sich die Frauen während der Pandemie wieder stärker im häuslichen Umfeld hätten einbringen müssen. Sie waren in erster Linie gefordert bei der Kinderbetreuung, dem Homeschooling und der Pflege von Angehörigen.

Sieht man von der wirtschaftlichen Gleichstellung der Geschlechter mal ab, habe sich die Gleichstellung grundsätzlich positiv entwickelt. Grund Nummer eins dafür sei die als sehr gut eingestufte politische Teilhabe der Frauen. Dazu habe die langjährige Bundeskanzlerin Angela Merkel maßgeblich beigetragen. Aber auch der Zugang zum Gesundheitssystem und zu Bildung gestalten sich derzeit sehr positiv. Das führt im weltweiten Ranking zu Platz 10 und innerhalb Europas zu Platz 6. Insgesamt gesehen sei die Gleichstellungslücke zwischen den Geschlechtern in Deutschland zu 80 % geschlossen, der beste Wert seit 2008 seitdem der Report existiert.

Trotzdem stimmt die Aussicht immer noch bedenklich. Der weltweite Gender-Gap verringere sich nach wie vor sehr langsam. Gehe es so weiter wie bisher, werde es erst in 132 Jahren global eine Gleichstellung der Geschlechter geben.

 


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