Der ganz normale Alltag im Büro: Du arbeitest an einer Präsentation, parallel führst du mehrere telefonische Kundengespräche und dein Kollege Stefan möchte den nächsten Messeauftritt mit dir besprechen. Immer wieder unterbrichst du deine Tätigkeit, musst dich kurzfristig in andere Sachverhalte eindenken … und das alles unter Zeitdruck. Multitasking lässt grüßen.
Kann unter solchen Bedingungen das jeweilige Arbeitsergebnis noch stimmen? Oder verzetteln wir uns, wenn wir viele Dinge gleichzeitig erledigen möchten und ständig gedanklich umswitchen müssen?
Multitasking ist nach wie vor gefragt am Arbeitsplatz, häufig wird es sogar erwartet. Im Zeitalter der unterschiedlichen Kommunikationskanäle springen wir oft zwischen diversen Aufgaben hin und her. Schließlich gilt man als engagiert, wenn man sich immer wieder um neue Projekte kümmert.
Grundsätzlich unterscheidet man beim Multitasking zwischen drei Typen:
- Zwei oder mehrere Aufgaben werden gleichzeitig durchgeführt.
- Zwischen den Aufgaben wird hin und her gewechselt.
- Mehrere Aufgaben werden in schneller Folge erledigt.
Auch wenn sich viele von uns mittlerweile daran gewöhnt haben, ist „das Tanzen auf mehreren Hochzeiten“ ein Produktivitätskiller. Jedes Mal, wenn wir den Tätigkeitsbereich wechseln, müssen wir uns neu in den Vorgang eindenken, um daran weiterarbeiten zu können. Das kostet viel Zeit und Energie. Produktivität geht anders: Effektiver und schneller wäre es, eine Sache nach der anderen zu erledigen.
Das hat folgende Gründe:
Die Konzentration auf nur eine Aufgabe spart Energie, denn unser Gehirn verbraucht davon mehr als andere Teile des Körpers. Fokussiert man sich auf einen Vorgang, werden die Energiereserven des Gehirns nicht angegriffen. Das ist anders, wenn wir unsere Aufmerksamkeit ständig verändern. Von der Fokussierung auf eine Aufgabe profitiert auch das Kurzzeitgedächtnis, da nicht permanent unterschiedliche Arbeitsstände abgerufen werden müssen.
Unser Gehirn ist also nicht auf Multitasking ausgelegt. Konzentrieren wir uns auf nur eine Sache, sind wir leistungsfähiger und engagierter. Wir arbeiten dann deutlich ergebnisorientierter und trainieren gleichzeitig uns nicht ständig ablenken zu lassen, wenn andere versuchen uns zu unterbrechen, weil sie vielleicht eine Info von uns benötigen oder kurzfristig eine Besprechung anberaumen möchten. In den Fällen hilft es, einfach mal „Nein“ zu sagen bzw. Dinge zu verschieben.
Das schlägt sich auch positiv auf unsere Kommunikation nieder. Erledigen wir eine Aufgabe nach der anderen, haben wir auch Ruhe und Muße für Gespräche. Wir können uns, ohne abgelenkt zu sein, voll und ganz dem Gesprächspartner und seinen Anliegen widmen. Wir sind präsent und somit viel effektiver – davon profitieren sowohl geschäftliche als auch private Kontakte.
Es lohnt sich also, das persönliche Selbst- und Zeitmanagement mal gründlich unter die Lupe zu nehmen und ggf. zu optimieren.
Schreibe einen Kommentar