Frauen in Führungspositionen sind auch heute noch in der Minderheit – auch in Schweden. Völlig zu Unrecht, einer schwedischen Studie zufolge. Und das, obwohl Schweden im Bereich der Geschlechtergleichstellung eine führende Rolle einnimmt.
Die schwedische Gewerkschaft „Ledarna“, in der 100.000 Führungskräfte organisiert sind, beschäftigt sich in ihrer Studie mit den wichtigsten Führungseigenschaften. 5.500 Mitglieder wurden dazu vom Sozialforschungsinstitut der Universität Stockholm befragt. Als typisch männlich gelten demnach die Eigenschaften autoritär, selbstsicher, kämpferisch. Als neutral gelten kompetent, mutig und ergebnisorientiert. Typisch weiblich seien die Eigenschaften flexibel, umsichtig und teamfähig.
Eine Führungskraft müsse heute kein extremes Selbstbewusstsein haben und schon gar keine Machtkämpfe mit Konkurrenten und Kollegen ausfechten wollen. Frauen gelten insoweit als kompetenter, da sie sich im Gegensatz zu den Männern gegen mehr Widerstände behaupten müssen. Und sie seien kooperationswilliger, zeigen also eine größere Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
Zudem müssen sie regelmäßig ihr Können erneut unter Beweis stellen. Die Befragten gehen davon aus, dass Männer hingegen fachlich gut in ihrem Job seien, aber wenig von Menschenführung verstehen, sie hätten Nachholbedarf bei den Soft Skills. Dabei seien genau diese wichtig, wenn es um die Mitarbeitermotivation und Teamleistung gehe. Frauen sollten daher dringend bessere Aufstiegschancen bekommen.
Joakim Pettersson, der die Studie für die „Ledarna“ betreut, sagt, dass das Umdenken in schwedischen Firmen beschleunigt werden müsse. Führungskräfte müssten vor allem wegen ihrer Kompetenz und Eignung eingestellt werden. Das sei auch Ziel der Studie gewesen. Man sehe ja bedauerlicherweise, dass nach wie vor mehr Männer als Frauen in Führungspositionen anzutreffen seien.
Unser Inhouse-Seminartipp: Frauen in Führung
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