Gelingt es deutschen Unternehmen, Mitarbeiter zu ihren Fans zu machen? Das untersucht die repräsentative Studie „Mitarbeiterfocus Deutschland 2020“ des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens 2HMforum. Diese Studie wird alle zwei Jahre branchenübergreifend in verschiedenen Hierarchiestufen durchgeführt und untersucht die emotionale Mitarbeiterbindung deutscher Unternehmen. In diesem Jahr setzte sie den Fokus auf die Corona-Krise und die veränderten Arbeitsbedingungen mit Homeoffice, Kurzarbeit und Corona-Schutzmaßnahmen.
Ergebnisse der Studie
Leider ist das Ergebnis seit Jahren erschreckend. Nur 21 % der Beschäftigten seien Fan ihres Arbeitgebers und sogar 29 % Gegner und Enttäuschte. Daran habe auch die Pandemie nichts geändert. Ein Trauerspiel für die Arbeitgeber, „die damit viel Potenzial liegen lassen“, sagt Studienleiter Dr. Frederik Meyer.
Einmal mehr habe sich auch in diesem Jahr gezeigt, dass die Fan-Quote eng mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zusammenhänge. Heißt, schätzen die Mitarbeiter die wirtschaftliche Lage positiv ein, liege die Fan-Quote bei 31 %. Werde sie negativ bewertet, sinke die Fan-Quote auf 11 %.
Wo liegen die Gründe?
Der Studienleiter sieht hier die Führungskräfte in der Verantwortung. „Sie müssen als Symbolfigur ihren Mitarbeitern Orientierung geben, Ängste nehmen und Unternehmenswerte vermitteln – gerade jetzt. In vielen Fällen strahlen sie die Krise aber förmlich aus, anstatt auch in schwierigen Zeiten fokussiert zu führen und zu lenken.“ Der Führungsstil sei also entscheidend. Zeige eine Führungskraft seinen Mitarbeiter häufig Wertschätzung, steige die Anzahl der Fans. Sei das nicht der Fall sinke sie.
Warum ist es so wichtig, Mitarbeiter zu Fans zu machen?
Die Studienergebnisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass Fan-Mitarbeiter motivierter seien. Ihre Bereitschaft, sich privat fortzubilden, sei höher. Sie seien eher bereit, ihren Arbeitgeber und dessen Produkte weiterzuempfehlen. Hinzu käme, dass sie weniger Burn-out oder Bore-out-gefährdet seien. Vor allem würden sie ihren Unternehmen auch in schwierigen Zeiten treu bleiben.
Es gibt also noch viel Luft nach oben, was die Mitarbeiterführung angeht.
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