Neues Jahr, neue Vorsätze, so geht es vielen. Leider hapert es nach einiger Zeit jedoch häufig an der konsequenten Umsetzung und das ein oder andere Vorhaben schläft wieder ein.
Im Berufsleben sieht das etwas anders aus. Dort muss man sich regelmäßig mit Veränderungen auseinandersetzen und beständige Lösungen entwickeln. Wegducken ist hier keine Option.
Das Beratungsunternehmen Korn Ferry sieht 10 Top-Themen, mit denen sich Führungskräfte 2020 beschäftigen müssen, damit ihr Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt.
Purpose-driven Leadership – ziel und zweckorientiert führen
Chefs haben die Aufgabe, eine agile und anpassungsfähige Kultur zu schaffen, in der sich Teams gegenseitig vertrauen und den Sinn und Zweck ihrer Arbeit verstehen. In einer Befragung von Korn Ferry sagen 59 % der Arbeitnehmer, ihr Haupttreiber bei der Arbeit sei ihre Überzeugung, dass ihr Job Sinn und Zweck habe. 71 % seien vorrangig aus anderen Gründen als der Bezahlung im Unternehmen tätig. Und 96 % der Befragten sind überzeugt, dass ziel- und zweckorientierte Führung nicht nur für den Einzelnen, sondern auch dem Unternehmenserfolg guttue.
Gehaltstransparenz
Ein Viertel der befragten Fachkräfte finden es in Ordnung, mit Kollegen über ihr Gehalt zu sprechen. Die Akzeptanz darüber zu reden sei heute höher als noch vor 5 Jahren. Mehr als 80 Länder haben mittlerweile Gesetze für die gleiche Bezahlung gleichwertiger Arbeit verabschiedet. So verwundert es nicht, dass 75 % der HR-Experten der Ansicht seien, dass Gehaltstransparenz 2020 noch wichtiger werde.
Diversität leben
Die Mehrheit der Unternehmen sei sich sicher, dass Diversität positiv für Entscheidungsfindung, Engagement und Mitarbeiterbindung sei. Darin sei auch bereits kräftig investiert worden. Allerdings mit mäßigem Erfolg in den oberen Führungsebenen. Nach wie vor sei es so, dass Spitzenpositionen hauptsächlich von Männern mit heller Hautfarbe besetzt würden. Dem versuchen mittlerweile zahlreiche Unternehmen entgegenzuwirken, indem sie strukturelle Probleme hinterfragen und gegen bewusste und unbewusste Vorurteile kämpfen.
Neueinstellungen und Gehaltsanpassungen
Es zeige sich eine gewisse Zurückhaltung bei Neueinstellungen. Wenn überhaupt, erfolgen diese hauptsächlich in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Vertrieb. Auch Gehaltsanpassungen an die steigenden Lebenshaltungskosten würden nur zögerlich vorgenommen. Um gute Leistungen zu belohnen, werden je nach Position Boni, Benefits oder andere Karriereprogramme eingesetzt.
Fachkräfte mit Nischenkenntnissen
Gefragt seien derzeit Fachkräfte mit technischem Know-how für die digitale Transformation. 77 % der Unternehmen rekrutieren Mitarbeiter für Jobs, die es letztes Jahr noch nicht gab. Um diese Talente zu gewinnen, seien Authentizität und Transparenz nötig.
Künstliche Intelligenz (KI)
Diese werde zunehmend eingesetzt. Z. B. um Kandidaten über Jobs zu informieren, auf Karriereseiten zu navigieren, Bewerbern Zwischenberichte zu geben, Interviews zu planen und Empfehlungen zu geben.
KI solle für eine positivere Candidate Experience sorgen. Sie würde auch eingesetzt, um herauszufinden, wann Mitarbeiter kündigen werden und welche Maßnahmen eingesetzt werden können, um das zu vermeiden. Diese Funktion sei allerdings umstritten.
Beschäftigte für die Zukunft fit machen
Viele der Fähigkeiten, die Mitarbeiter auszeichnen, sind möglicherweise zukünftig nicht mehr von Interesse. Daher versuchen zahlreiche Unternehmen, die Kompetenzen der Mitarbeiter weiterzuentwickeln – sowohl die Hard Skills, z. B. Programmierung oder Datenanalyse, als auch die Soft Skills, etwa Agilität. Für gut ein Viertel der HR-Experten, gehöre dies zur obersten Priorität.
Ständiger Wandel
Strukturen und Arbeitsplätze werden neu gestaltet, um für den permanenten Wandel gewappnet zu sein. Weiterbildung und einmalige Veränderungsanstöße reichen nicht aus. Das Ziel sei es, eine Kultur kontinuierlicher Transformation, mit Agilität und Skalierbarkeit zu erreichen.
Arbeitnehmer verändern sich
Nicht nur das gesamte Umfeld, sondern auch die Beschäftigten selbst verändern sich. Leistungsstarke, engagierte Mitarbeiter seien bereit, Arbeitsplätze, Unternehmen und ihre Karrieren zu wechseln. Das Interesse an statischen Berufswegen lasse nach. Aufgabe der Arbeitgeber sei es, diese „Job-Hopper“ zu binden, damit sie sich nicht direkt wieder in Richtung eines anderen Unternehmens orientieren.
Wechsel auf der Vorstandsebene
Durchschnittlich seien CEOs weltweit weniger als acht Jahre auf ihrem Posten. 15 % scheiden jährlich aus. Grund dafür, sei immer häufiger ihre Ethik und ihr persönliches Verhalten. Ein Viertel der Vorstandsmitglieder sei älter als 70 und müsse kurzfristig durch jüngere und vielfältigere Personen ersetzt werden. Der Druck steige, immer schnellere und bessere Arbeit zu leisten.
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