Pendeln birgt Risiken für die Gesundheit: Wer lange zur Arbeit unterwegs ist, fühlt sich weniger fit und geht häufiger zum Arzt. Zu diesem Ergebnis kommt A. Künn-Nelen von der Universität Maastricht in einer empirischen Untersuchung.
Wie sich die immer längeren Anfahrtswege gesundheitlich auswirken, hat die Forscherin anhand von Daten des British Household Panel Survey untersucht. Ihre Analyse basiert auf Angaben von über 14.000 abhängig Beschäftigten zwischen 18 und 65 mit Vollzeitstelle, die per Bus, Bahn oder Auto zur Arbeit gelangen.
Je länger Beschäftigte unterwegs sind, desto unzufriedener äußern sie sich und desto negativer fällt ihre Selbsteinschätzung aus. Außerdem steigt die Zahl der Besuche beim Hausarzt. Als besonders belastend erweist sich das Pendeln mit dem Auto: Während das Anreisen in öffentlichen Verkehrsmitteln keine messbaren Folgen hat, beeinträchtigt Autofahren nicht nur die Zufriedenheit und die Werte bei der Selbsteinschätzung, sondern geht auch noch mit einem signifikant erhöhten Body-Mass-Index einher. Zudem deuteten Studien darauf hin, dass Frauen Pendeln als stressiger empfinden. Angesichts der gesundheitlichen Risiken empfiehlt die Autorin, lange Anfahrtszeiten zu reduzieren. Betriebe könnten sich bemühen, Pendeln außerhalb der Stoßzeiten zu ermöglichen – oder Heimarbeit erlauben.
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