Diversity – die Meinungen klaffen auseinander

Diversity ManagementDiversity Management ist heutzutage in aller Munde. In den Unternehmen wird die Vielfalt geschätzt, sei es die der Geschlechter, der Altersstufen, der Religionen oder auch gesunder bzw. behinderter Menschen. Nicht nur deshalb, weil man bunt und vielfältig sein möchte und eventuell weniger privilegierten Mitmenschen eine Chance geben möchte, sondern weil es dem wirtschaftlichen Erfolg dient.

In der Regel ergibt sich Diversity aber nicht von selbst, sondern die Entscheidung der Unternehmensleitung dahingehend ist gefragt.

Ist die Vielfältigkeit in den Unternehmen überhaupt schon angekommen? Unsere Gesellschaft wird zwar immer vielfältiger, aber spiegelt sich dies auch in der Arbeitswelt wider? Das hat eine Umfragereihe von SThree „So arbeitet Deutschland“ untersucht. Befragt wurden 1034 Festangestellte und Freelancer.

Leider wünschen sich 38% der Mitarbeiter gar keine gemischten Teams. Da aber insgesamt 56 % von ihnen angaben, dass es in ihrem Unternehmen bereits sehr vielfältig zugehe, kann oft davon ausgegangen werden, dass Teams auch ohne Maßnahmen von außen vielfältig und erfolgreich sein können.

24% der Befragten sind allerdings der Meinung, dass ihr Team nicht vielfältig sei. Diversity funktioniere hinsichtlich des Geschlechts (49%), der Herkunft (47%) und hinsichtlich des Alters (32%) ganz gut. Seltener aber sei die Einbindung in Bezug auf unterschiedliche Religionen(22%) und behinderte Menschen (nur 12%). Das Schlimme sei, dass es oftmals auch an Transparenz über gelebte Vielfalt fehle oder diese nicht kommuniziert werde. Daher geben 42% an, in ihrem Unternehmen keine Diversity Maßnahmen wahrzunehmen.

Diese Zahlen stimmen nachdenklich: Nur 20% würden mehr Vielfalt hinsichtlich des Geschlechts und Alters begrüßen und nur 16% hinsichtlich der Herkunft. Mehr Kollegen mit körperlichen Einschränkungen wünschen sich dahingegen nur 5%.

Spekulativ sei eine Vermutung, dass die meisten zwar Diversity begrüßen würden, aber sobald es ihren eigenen Arbeitsbereich direkt betreffe, lieber beim Altbewährten blieben.

Die Ansichten sind also sehr unterschiedlich. Solange aber die Voraussetzungen eines positiven und integrativen Arbeitsumfeldes – das durch Chancengleichheit, Offenheit und Anerkennung von Unterschieden geprägt ist –  nicht gegeben sind, kann Diversity nicht funktionieren. Eine gelebte Willkommenskultur ist also gefragt.


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