Zufriedenheit steigern: Welche Benefits sind gefragt?

Zufriedenheit steigern: Welche Benefits sind gefragtOhne Frage kämpfen die Unternehmen um jede Fachkraft und müssen sich schon etwas einfallen lassen, um Talente zu gewinnen und an den Betrieb zu binden. Welche Benefits bzw. Sachzuwendungen das sein können, ist sehr unterschiedlich – und wie sie bei den Beschäftigten ankommen ebenso. Schafft es eine Zusatzleistung bei dem einen, die Zufriedenheit mit dem Job zu steigern, kann sie für einen anderen Arbeitnehmer möglicherweise völlig unwichtig sein.

Auf jeden Fall scheint das Gehalt längst nicht mehr das Non plus Ultra zu sein. Laut einer Befragung des Personaldienstleisters Robert Half von 1.000 Fachkräften, gaben nur knapp ein Viertel der Befragten an, dass das Gehalt der Topfaktor für Zufriedenheit sei. Benefits hingegen, die der Arbeitgeber individuell anbietet, sind gefragter denn je. Es gehe dabei aber nicht in erster Linie darum, die Tätigkeit im Büro angenehmer zu gestalten, z. B. durch Kickertische o. Ä., sondern darum, dass die Arbeit möglichst wenig die wertvolle Freizeit einschränke.

Durch Sachzuwendungen biete sich den Arbeitgebern die Möglichkeit, eine emotionale Botschaft der Fürsorge und Wertschätzung zu vermitteln. Umso wichtiger, als in unserer zunehmend flexiblen Arbeitswelt mit unterschiedlichsten Teams häufig die emotionale Bindung an die Firma sinke.

Zur gleichen Einschätzung kommt eine Untersuchung der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu und des Personaldienstleistern Kienbaum. 2018 befragten sie 11.000 Arbeitnehmer. Für 75,3 % seien flexible Arbeitszeiten das attraktivste Angebot des Arbeitgebers. Auf den vorderen Rängen landeten weiterhin das Homeoffice, betriebliche Altersvorsorge, Diensthandy oder Firmenparkplatz.

Das größte Thema für die Beschäftigten seien also derzeit flexible Arbeitszeiten. Durch Gleitzeit oder auch Jahres- bzw. Lebensarbeitszeitkonten haben Sie die Möglichkeit, Privatleben und Arbeitszeit möglichst effizient miteinander zu verknüpfen. Einige Unternehmen bieten mittlerweile auch schon temporäre Teilzeitregelungen, anlassbezogene Freistellungen, Sabbaticals oder auch das Homeoffice an.

Zu den etablierten Zusatzleistungen gehört die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Laut Kununu gibt jedes dritte bei ihnen gelistete Unternehmen eine bAV an, gut 58 % der Bewerber erwarten diese vom zukünftigen Unternehmen.

Auch Essenszulagen, in Form von Zuschüssen zum Mittagessen bzw. subventionierten Betriebskantinen oder auch Fahrtkostenzuschüsse, gehören zu den traditionellen Benefits.

An Attraktivität gewonnen haben Firmenfahrräder bzw. Firmen-E-Bikes, die für viele Arbeitnehmer eine gute Alternative sowohhl zu den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch dem eigenen PKW sind. Dieses Benefit hat die höchste Planungsrate in deutschen Unternehmen. 6 % bieten sie bereits länger als zwei Jahre an, 19 % seit kurzem und 31 % planen derzeit die Einführung.

Dienst-Smartphones bzw. Tablets sind häufig Führungskräften vorbehalten oder Mitarbeitern mit häufigen Außenterminen. Beliebt seien sie dennoch.
Der Firmenwagen, als eine der ältesten Zusatzleistungen, werde zwar als besonders attraktiv bewertet, doch die wenigsten Beschäftigten wählen danach ihre Arbeitsstelle aus. Fitnessangebote hingegen werden immer beliebter unter den Arbeitnehmern. Die Angebote reichen vom eigenen Fitnessraum über angebotene Fitnesskurse bis hin zu Aktivitäten wie Firmenläufe. Diese Benefits werden zwar nicht erwartet, aber dadurch umso positiver wahrgenommen.

Angebote zur Kinderbetreuung werden von zahlreichen Eltern ebenfalls dankend angenommen. Konkret erstrecken Sie sich über eigene Kitas, über Kooperationen mit Kita-Trägern, die ein bestimmtes Kontingent für Mitarbeiter vorhalten, bis hin zu betriebseigenen Räumlichkeiten, in denen Tagesmütter tätig werden können. Gerade in Orten mit einer schlechten Betreuungslage der Kleinen sind Eltern dankbar für diese Unterstützung.

Alle genannten Angebote sind sicherlich nicht für jeden Beschäftigten nützlich und sinnvoll. Der Mix bzw. das individuelle Angebot gebe letztendlich den Ausschlag. Es gebe also nicht das perfekte Goodie, das alle Mitarbeiter glücklich mache. Individualität sei bei dem Thema sowohl für Angestellte als auch Arbeitgeber Herausforderung und Trumpf zugleich.


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