Die Prüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hat für das Mittelstandsbarometer 3.000 mittelständische deutsche Unternehmen zur aktuellen Geschäftsentwicklung befragt. Die Hälfte von ihnen ist damit absolut zufrieden. Und 38% gehen von einer Verbesserung der Lage im kommenden Jahr aus. Das hat es lange nicht gegeben.
Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: der Fachkräftemangel macht vielen zu schaffen. Im Zeitalter des schnellen technologischen und wirtschaftlichen Wandels werden hoch qualifizierte und flexible Fachkräfte immer wichtiger für den Erfolg der Unternehmen. Ein Drittel aller mittelständischen Unternehmen wolle zwar neue Jobs schaffen, aber 78% tun sich schwer damit, geeignete Mitarbeiter zu finden. Das gelte insbesondere für die Branchen Kraftfahrzeugbau und Elektrotechnik. Dadurch entstehe ein immenser wirtschaftlicher Schaden.
Es sei notwendig, dass sich das Recruiting im Zeitalter des digitalen Wandels ändere. Das setze ein Umdenken in den Unternehmen voraus. Da sich die Anforderungen an Arbeitgeber verändert haben, sollen Arbeitsbedingungen und hierarchische Strukturen überdacht werden, denn die Fachkräfte seien auf der Suche nach Selbstbestimmung und -verwirklichung, autonomer Arbeitszeitgestaltung und einer sinnstiftenden Arbeit. Damit Recruiter auch wirklich ihre Zielgruppen erreichen, müssen sie verstärkt auch über die digitalen Kanäle suchen. Auch berufliche Netzwerke wie Xing oder Linkedin bieten sich an. Zusätzlich müsse die klassische Stellenanzeige durch aktive Ansprache von Kandidaten durch Recruiter ergänzt werden. Hilfreich sei auch das Empfehlungsmanagement durch die eigenen Mitarbeiter.
Deutsche Arbeitgeber erwarten von ihren Mitarbeitern eine hohe Flexibilität, die sie selbst aber oft vermissen ließen. Bei der Arbeitgeberattraktivität sei noch viel Luft nach oben und die Unternehmensleitungen müssen sich fragen, wie sie bei potenziellen Bewerbern punkten können. Längere Sonderurlaube, wie das Sabbatical oder auch flexible Arbeitszeitmodelle seien sinnvolle Angebote für mehr Recruitingerfolg.
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