In zahlreichen deutschen Top-Unternehmen nimmt sie einen immer größeren Stellenwert ein, die Nachhaltigkeit. Die Betriebe wollen ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger werden und somit die ESG-Ziele berücksichtigen. Klimaneutralität wird wichtiger denn je.
Das ist das Ergebnis der Untersuchung „Von Haltung zu Handlung: Wie Deutschlands CEOs ihr Unternehmen auf Nachhaltigkeitskurs bringen“*. Darin wurden im Frühjahr/Sommer 2021 20 Top-Führungskräfte namhafter deutscher Unternehmen zum Stellenwert der Nachhaltigkeit befragt. Diese sehen sich in der bevorstehenden Transformation als Antreibende, Kommunizierende, Dirigierende und Mahnende. Worin die/der einzelne Manager*in ihren/seinen Schwerpunkt sieht und wie sie/er vorgeht, die Ziele zu erreichen, ist stark abhängig von der eigenen Persönlichkeit. Es wird unterschieden zwischen:
- Leidenschaftliche/r Überzeugungstäter*in
- Optimistische/r Chancenergreifer*in
- Nüchterne/r Transformationsmanager*in
- Delegierende/r Gleichgültige*r
- Pessimistische/r Blockierer*in
Zwar engagieren sich zahlreiche Top-Führungskräfte sehr stark für die Nachhaltigkeit, bei anderen müssen jedoch finanzielle Anreize her, um die Nachhaltigkeitsperformance zu steigern. Auch die zweite und dritte Führungsebene müssen dabei ins Boot geholt werden. Die Nachhaltigkeitsperformance letztendlich zu messen sei jedoch sehr schwierig.
Schritte, um den Umbau in Richtung Nachhaltigkeit zu systematisieren
- Klare Definition messbarer und ambitionierter Ziele
- Integration der Nachhaltigkeitsstrategie in die finanzielle Steuerung des Unternehmens
- Kulturwandel, um das Verhalten der Belegschaft und der Unternehmenssteuerung an den Nachhaltigkeitszielen auszurichten
- Führungskräfte leben Nachhaltigkeit vor
- Ausgewählte Mitarbeitende weiterqualifizieren
- Wissen über nachhaltiges Handeln und Wirtschaften auf allen Ebenen fördern
- Neue Fachkräfte einstellen
Was bewegt die Unternehmen zur Transformation?
50 % der Befragten gehen davon aus, dass äußere Einflüsse die Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit treiben. Die Öffentlichkeit habe eine starke Erwartungshaltung, eine anspruchsvolle Regulierung sowie der technische Fortschritt tun ihr Übriges. Kurzfristig denkende Aktionäre, eine träge Organisation und eine ambivalente Kundschaft machen den Weg zu mehr Nachhaltigkeit steinig.
Haltung entspricht aber leider auch nicht Handlung. Viele Führungskräfte sind mit den tatsächlichen Bemühungen ihrer Unternehmen noch nicht zufrieden. Auf einer Skala von 1 bis 10 (komplett unzufrieden bis sehr zufrieden) bewerten Sie die Haltung ihres Unternehmens mit 7,1, die Handlungen hingegen nur mit 5,6.
Passen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammen?
60 % der Studienteilnehmer*innen sehen darin noch Gegensätze. Die meisten CEOs erkennen zwar die Dringlichkeit von Klimaneutralität, jedoch reiche das verbleibende CO2 Budget zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze lediglich bis zum Ende dieses Jahrzehnts. Leider verlaufe der Wandel nicht reibungslos. Es sei noch immer so, dass Fehlanreize das Verschmutzen, Zerstören und Destabilisieren von Klima und Biosphäre für die Unternehmen profitabel machen.
*Studie des Futurist Instituts für nachhaltige Transformation, des Potsdam-Instituts für Klimaanlagenforschung und der Unternehmensberatung Bain & Company.
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