Wenn der Mitarbeiter nur noch Dienst nach Vorschrift macht, hat das nicht nur negative Konsequenzen für ihn persönlich, sondern wirkt sich auch nachteilig für den Arbeitgeber aus. In zahlreichen Studien wird immer wieder über das Engagement deutscher Arbeitnehmer berichtet. Laut aktuellem Forschungsbericht der Initiative Gesundheit und Arbeit „Engagement erhalten, innere Kündigung vermeiden“, hat jeder fünfte Arbeitnehmer bereits innerlich gekündigt. D.h. sie machen nur noch Dienst nach Vorschrift, sind oft krank und das Arbeitsergebnis lässt zu wünschen übrig.
Für den Arbeitnehmer selbst ist das oft verbunden mit gesundheitlichen Risiken, wie psychische Erkrankungen oder auch Erkrankungen des Bewegungsapparats bzw. des Herz-Kreislauf-Systems. Für den Arbeitgeber geht es oft einher mit Ausfallkosten und Einschränkungen bei der Qualität und Produktivität. Oftmals leidet auch das Betriebsklima, denn häufig klagen unzufriedene Mitarbeiter Kollegen ihr Leid, anstatt mit dem Chef offen darüber zu sprechen. Das kann zu Ausstrahlungseffekten führen und die Stimmung und Motivation in der Abteilung sinken lassen.
Was können denn überhaupt Gründe für eine innere Kündigung sein? Manchmal ist es wahrscheinlich tatsächlich der Job, der einfach nicht zur Persönlichkeit passt. Kreative Menschen z.B. haben sicherlich ein Problem mit stark strukturierten Arbeitsfeldern, auf die sie wenig Einflussmöglichkeiten haben. Das kann zu erheblichem Frust führen.
Vielleicht ist es aber auch das Gefühl, der extremen Kontrolle durch den Vorgesetzten oder Einsatz über alle Maßen zu erbringen, der in keinster Weise gewürdigt wird. Auch übertriebene Bürokratie, die oft langwierige Entscheidungsprozesse nach sich zieht und keinen Platz für die Ideen der Mitarbeiter lässt, kann das Engagement ersticken.
Da es für viele Beschäftigte keine wirklichen Jobalternativen gibt, die nicht mit finanziellen Einbußen einhergehen würden, haben sie oft keine andere Wahl als unzufrieden am bisherigen Arbeitsplatz zu bleiben.
In solchen Fällen gibt es eigentlich nur eine Lösung: Ein offenes Gespräch zwischen Chef und Mitarbeiter. Setzen sie sich an einen Tisch, um Wege zu finden, die für alle Seiten akzeptabel sind, bekommt der Arbeitgeber aller Voraussicht nach einen Mitarbeiter, der loyal und verlässlich zu ihm steht und der Arbeitnehmer eine sinnhafte Tätigkeit, Arbeitsbereiche, die zu bewältigen sind und den Respekt des Vorgesetzten.
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