Was sind die Top-HR-Themen 2018? Damit hat sich die aktuelle Ausgabe des HR-Reports des Personaldienstleisters Hays auseinandergesetzt. Insbesondere agile Unternehmen stehen dieses Jahr im Fokus, denn diese seien gut vorbereitet auf die Gestaltung des digitalen Wandels. Laut Prof. Dr. Rump gelten sie als „besonders geschmeidig“ und eher in der Lage, sich den neuen Anforderungen der Kunden anzupassen als traditionelle Linienorganisationen. Zudem seien sie in Entscheidungsprozessen erheblich schneller, da sie diese nicht nach oben und unten durchlaufen müssen. Agile Betriebe organisieren sich meist selbst und gehen einher mit einer besseren Vernetzung innerhalb der Organisation.
Bei so vielen Vorteilen müssten also die meisten Unternehmen dabei sein, ihre Struktur in eine agile zu verändern. Aber ist das tatsächlich auch so?
Zusammen mit dem Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) befragte Hays online über 1.000 Entscheider aus der Geschäftsleitung und Personalabteilung zum Stand des agilen Arbeitens, den Zielen und Herausforderungen auf dem Weg zur agilen Organisation. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist dies bereits jetzt ein wichtiges Thema. 69 % erwarten sogar, dass die Bedeutung in den kommenden drei Jahren noch zunehmen werde. Allerdings scheine es an der praktischen Umsetzung noch zu hapern. Nur ein Viertel seien mit „agilen Methoden“ wie z. B. Design Thinking oder Innovationslaboren vertraut, geschweige denn setzen sie ein.
Das lasse darauf schließen, dass zahlreiche Organisationsstrukturen innerhalb der Betriebe noch sehr starr seien. Künftig sei mehr Flexibilität und weniger Prozesshandbuch gefragt. Es sei an der Zeit sich von alten Mustern und Strukturen zu verabschieden, da sie die Organisation eher verlangsamen als beschleunigen. Dabei sei auch die Führung gefragt, sich insofern zu verändern, dass sie Mitarbeitern die Möglichkeit gebe, eigenverantwortlich zu handeln – d. h. mehr Transparenz und intensive Kommunikation werden gefordert. Bedauerlicherweise seien bisher bei Führungskarrieren eher fachliche als soziale Kompetenzen gefragt und das Loslassen der Mitarbeiter sowie die Wahl des richtigen Führungsstils stellen oft eine große Hürde dar.
Aber nicht nur die Mitarbeiterführung muss sich verändern, sondern auch die Mitarbeiter selbst. 31% der Befragten bemängeln die fehlende Veränderungsbereitschaft der Beschäftigten, sich auf mehr Agilität einzustellen.
Das Top HR-Thema 2018 sei es, die Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Auf Platz 2 folge die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen. Dies seien seit Jahren wichtige Punkte auf der HR-Agenda. Neu hinzugekommen sei 2018 die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter. Dies sei enorm wichtig geworden, da die Veränderungsgeschwindigkeit in den Unternehmen zunehme. Das zeige auch, dass die demografische Entwicklung sowie der Fachkräftemangel Wirkung zeigen.
Die Entscheider wurden auch gefragt, wie sich Mitarbeiter am besten im Unternehmen halten lassen. 57 % sehen dafür in erster Linie das Betriebsklima verantwortlich, gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten (46 %) und einer marktgerechten Entlohnung (44 %). Mittlerweile würden diese Themen in den Betrieben auch bereits tatsächlich realisiert.
Und, wann verabschieden Sie sich von alten Zöpfen, um zukünftig flexibler im Unternehmen reagieren zu können?
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