Unter dem Fachkräftemangel leiden nach wie vor viele Unternehmen. D. h. die Nachfrage nach guten Mitarbeitenden ist groß. Die Belegschaft altert und ein Großteil der „Babyboomer“ verabschiedet sich in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Es gilt also neue Fachkräfte zu gewinnen – auch aus der Generation Z (Jahrgang 1995 und jünger).
Diese Generation ist mit der Digitalisierung aufgewachsen und dürfte somit Wegbereiter für Innovationen und die Zukunft sein. Aber wie macht man das eigene Unternehmen attraktiv für diese Altersklasse? Worauf legen junge Arbeitende wert?
Der Future Talents Report 2021 der Unternehmensberatung Clevis hat untersucht, warum sich junge Menschen für ein Unternehmen entscheiden.
Mit dem Ergebnis, dass die Generation Z sehr genaue Vorstellungen über ihren zukünftigen Arbeitgeber zu haben scheint, sie sei anspruchsvoll.
Folgende drei Kriterien scheinen für die Wahl ausschlaggebend zu sein:
- Reputation des Unternehmens
- Optimale Entwicklungsmöglichkeiten für die Beschäftigten
- Atmosphäre beim Vorstellungsgespräch
Wichtig sei ihnen zudem das Umwelt- und Sozialbewusstsein der Arbeitgeber*innen. Dessen scheinen sich viele Unternehmen jedoch noch nicht bewusst zu sein, denn 40 % von ihnen werden von den Nachwuchstalenten als nur mittelmäßig bis gar nicht umwelt- und sozialfreundlich bewertet. Größere Start-ups haben in der Hinsicht häufiger die Nase vorn. Sie sind noch näher an den jungen Beschäftigten dran und haben oftmals die gleichen Werte.
Da der Klima- und Umweltschutz auch zukünftig ein globales Top-Thema sein wird, tun Unternehmen gut daran, sich dahingehend zu engagieren. Nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch im Hinblick auf den Kampf um die Nachwuchstalente.
Die Generation Z verfolgt konkrete Werte, auch bei ihrer Unternehmenswahl. Sie möchte Teil eines Systems sein, das sich für ihre Werte einsetzt. Das lässt auf Gewissenhaftigkeit schließen, die in direktem Zusammenhang mit beruflichem Erfolg steht.
Auch Werte wie Respekt, Wertschätzung und Vielfalt sind ihnen wichtig. Die jungen Mitarbeitenden möchten als wertvolle Nachwuchstalente gesehen werden – egal welche Glaubensrichtung, Herkunft, geschlechtliche Identität oder Weltanschauung sie auch haben.
Auch ein hoher Grad an Selbstbestimmung ist eines der Auswahlkriterien bei potenziellen neuen Arbeitgeber*innen. Hinzu komme eine ausgewogene Work-Life-Balance, eine flexible Arbeitszeitgestaltung, digitale Zusammenarbeit und die dazu notwendige IT-Ausstattung. Großen Wert legen die jungen Beschäftigten zudem auf die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere das persönliche Wachstum.
Idealerweise möchten sie den tieferen Sinn ihrer Arbeit nachvollziehen können und die Werte des Unternehmens teilen. Sie wollen Teil eines Teams mit einem gemeinsamen Ziel werden – möglichst mit flachen Hierarchien und einer Ansprache auf Augenhöhe.
Die Nachwuchstalente sind demnach anspruchsvoll, kritisch und wählerisch. Um so wichtiger für die Arbeitgeber*innen, am eigenen Werteprofil zu arbeiten. Und das nicht nur auf dem Papier nach außen, sondern die Werte müssen auch innen gelebt werden. Nur dann lassen talentierte Nachwuchskräfte überzeugen und offene Stellen mit ihnen besetzen.
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