In der heutigen Zeit werden viele Aufgaben durch Computer und Maschinen übernommen. Sie arbeiten nun mal meist kostengünstiger und effizienter. Aber wollen wir wirklich Maschinen entscheiden lassen, welche Mitarbeiter eingestellt werden und welche nicht? Ja, sagt der Druckerhersteller Xerox. Er setzt nämlich auf komplett elektronifizierte Rekrutierung, um Bewerber für seine Call-Center auszuwählen. Über einen Online-Test wird ermittelt, ob der jeweilige Bewerber über die von der Firma gewünschten Eigenschaften verfügt oder nicht und filtert fein säuberlich alle „ungeeigneten“ Kandidaten aus. Am Ende bleiben nur einige wenige Kandidaten übrig und der Personaler muss nur noch das OK-Knöpfchen drücken, um den vom Kollegen „Recruiting-Roboter“ ausgewählten Mitarbeiter einzustellen. Anschreiben lesen, Lebensläufe und Zeugnisse prüfen, Tests durchführen und auswerten…alles nicht mehr Aufgabe der Personaler, der Computer macht`s. Naja, laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wollen viele Vollzeitbeschäftigte ja ohnehin ihre Arbeitszeit verkürzen…
Aber Ironie beiseite: Natürlich kann eine computerbasierte Vorauswahl Vorteile bringen. Aufgrund des einheitlichen Auswahlprinzips über festgelegte Algorithmen wird die Auswahl objektiver und somit fairer, viele Beurteilungsfehler können ausgeschlossen werden, langwierige Sichtungsprozesse werden deutlich verkürzt und die Arbeit somit effizienter. Hat man also „no-gos“, die ohnehin zu einer Ablehnung des Bewerbers führen würden, findet das Programm diese schnell und erleichtert somit die Arbeit der Recruiter.
Liest man aber in diversen Artikeln über die Bedeutung von einem guten Verhältnis zu Teamkollegen und Vorgesetzten für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und letztlich auch die Gesundheit, erscheint die Auswahl von Mitarbeitern durch einen Computer doch etwas absurd. Persönlichkeit und Auftreten eines Menschen werden wohl kaum durch den Computer analysiert.
Letztlich sollte also die elektronische Rekrutierung nur Unterstützung in der Vorauswahl, aber kein Ersatz für den menschlichen Recruiter, sein. Sollten das die meisten Arbeitgeber genauso sehen, droht also hoffentlich doch keine Massenarbeitslosigkeit für Recruiter…Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend entwickelt.
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