Demografie-Management

25. November 2014 um 12:33 von Sina Zimmermann

Der Begriff Demografie hat inzwischen alle gesellschaftlichen Bereiche erfasst. Bei der Rentendiskussion, der Pflege im Alter oder dem Rückbau von Landschaften – dem Thema Demografie ist nicht mehr auszuweichen. Das merken auch bereits die Unternehmen, die auf dem Arbeitsmarkt qualifizierte Auszubildende suchen. Noch vor sieben Jahren haben die Unternehmen darüber berichtet, dass sich auf einen Ausbildungsplatz mehrere qualifizierte Bewerber bewarben – heute geschieht es immer häufiger, dass die Unternehmen gar keine qualifizierten Bewerber mehr finden.
Die demografische Entwicklung zeichnet also schon ihre Spuren: Unternehmen die sich rechtzeitig darauf einstellen, haben langfristig die besseren Karten. Auch hier gilt: wer zu spät beginnt, den bestraft der Arbeitsmarkt. Aber was können Unternehmen tun? Welche Chancen bietet denn der demografische Wandel und wie kann man auch die Potenziale der älteren Mitarbeiter nutzen? In einem kurzen Video gibt Herr Professor Dr. Henner Hentze (Diplom-Handelslehrer, Fachbereich Wirtschaft) Antworten auf diese und weitere Fragen.

„Krabbenbrötchen-Fall“ oder fristlose Kündigung wegen Diebstahls?

13. November 2014 um 13:04 von Gerlinde Rau

Krabbe2Nach dem Emmely-Pfandbon Fall, in dem eine Kassiererin wegen nicht ordnungsgemäßer Abrechnung von zwei Pfandbons im Wert von isgesamt 1,30 € fristlos entlassen wurde, finden sich immer wieder Kündigungsfälle wegen Diebstahls oder Unterschlagung geringwertiger Sachen. Das Bundesarbeitsgericht hatte damals schlussendlich die Kündigung von „Emmely“ aufgehoben, da ein über 30-jähriges Dienstverhältnis bestand und der Schaden für die Beklagte relativ gering gewesen sei. Insgesamt hat sich das Bundesarbeitsgericht aber gegen eine generelle „Bagatellgrenze“ bei Diebstählen oder Unterschlagungen ausgesprochen. Die Kündigung sei nicht wegen des geringen Wertes der Sache unwirksam, sondern weil es -angesichts der zu treffenden Abwägung zwischen dem Schaden der Beklagten und des Fehlverhaltens und Interesses der Klägerin- ein milderes Mittel gegeben hätte. Die Kündigung – und gerade die fristlose- ist immer die ultima ratio! Hier wäre die Abmahnung als „mildere Mittel“ ausreichend gewesen.

Neuester Fall, der für Furore sorgte, ist der sog. „Karstadt-Krabbenbrötchen“-Fall. Eine langjährige Mitarbeiterin von Karstadt, Songül U., belegte eine Hälfte ihres selbst gekauftes Brötchens mit Krabbensalat aus der Feinkostabteilung Karstadts. Es wurde geschätzt, dass es sich hierbei um 50-100 Gramm des Krabbensalats handelte. Karstadt kündigte das Arbeitsverhältnis, die Mitarbeiterin klagte-und gewann den Kündigungsschutzprozess.

Die daraufhin von Karstadt erhobene Berufung hatte vor dem LAG Hamburg keinen Erfolg. Da das LAG die Revision zum Bundesarbeitsgericht nicht zuließ, konnte Karstadt nur noch Nichtzulassungsbeschwerde gegen das Urteil erheben. Diese Beschwerde wurde nun vom BAG zurückgewiesen.

Diese Entscheidung ist für den versierten Arbeitsrechtler nicht erstaunlich. Bereits 2009 gab es einen ähnlichen Fall, in dem zwei Bäckern der Bäckerei Westermann wegen des „Diebstahls“ eines Brötchenbelages gekündigt wurde. Auch diese Kündigung hatte vor Gericht keinen Bestand. Hier stützte sich das Gericht ebenfalls auf eine über 20-jährige Betriebszugehörigkeit. Allerdings waren auch formale Fehler bei der Betriebsratsanhörung ausschlaggebend für das klagestattgebende Urteil.

Alles in allem wird man weiterhin strenge Abwägungskriterien bei fristlosen Kündigungen zu beachten haben. Der Betriebszugehörigkeit wird dabei ein wichtiger Stellenwert zugeordnet. Wer auf der sicheren Seite sein will, mahnt erstmal ab!

Präsentation und persönliche Ausstrahlung

10. November 2014 um 14:27 von Gerlinde Rau

FrauOb eine Präsentationen als interessant, überzeugend, langweilig, ermüdend oder z.B: motivierend erlebt wird, hängt neben dem Inhalt vor allem auch von der persönlichen Ausstrahlung ab. So eine bekannte Aussage. Doch was bedeutet eigentlich „persönliche Ausstrahlung“? Wer hat persönliche Ausstrahlung“?

Jeder Mensch hat eine persönliche Ausstrahlung; wie stark diese Ausstrahlung wirkt und ob wir diese als (un)angenehm/ (un)sympathisch empfinden, hängt von unserer eigenen Persönlichkeit und dem Kontext einer jeweiligen Situation ab. Der Begriff „persönliche“ Ausstrahlung macht deutlich, dass es etwas Subjektives ist. Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Ausstrahlung und ist daher schwierig messbar. Dennoch gibt es Kriterien, die „persönliche Ausstrahlung“ fördern, d.h. jemanden als Persönlichkeit ( als „einmalig“) wahrzunehmen.

Ein Kriterium ist der verbale und non- verbale Kontakt zum Zuhörer, d.h., wie wird Kontakt aufgenommen( z.B. mit dem Blick, mit einem Lächeln…) und gehalten. Ein klarer Blickkontakt und eine offene Körperhaltung fördert Präsenz. Persönliche Ausstrahlung wird auch verbunden mit einer persönlichen Ausdruckskraft. Ausdruckskraft beschreibt u.a. die Fähigkeit, den gesagten Inhalt mit Mimik, Gestik und Stimme (u.a. Variation der Stimmmodulation, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke) zu unterstreichen. Ist der Redner innerlich mit Inhalt verbunden, d.h. selber vom Gesagten überzeugt fördert dies eine persönliche Ausstrahlung. In den meisten Präsentationen ist es möglich auch persönliche Bewertungen und Gefühle zu benennen z.B.: „Besonders interessant fand ich die Zahl…“ „Mich hat erstaunt..“. Vorrausetzung für persönliche Ausstrahlung ist die Fähigkeit, „sich–selbst-bewusst“ wahrzunehmen. Die Wahrnehmung für sich selber, für die eigenen Gedanken, Gefühle und Empfindungen ermöglicht es z.B. seine verkrampfte Hand wahrzunehmen und sie gegebenenfalls zu entspannen oder zu spü-ren, dass die „Luft weggeht“ und dann bewusst auszuatmen.

Persönliche Ausstrahlung wird natürlich auch an den nicht verwechselbaren Eigenarten eines Men-schen erkennbar, die Art zu sprechen und sich zu bewegen, verbunden mit dem persönlichen Temperament. Auch Äußerlichkeiten, wie Kleidung und Frisur unterstreichen „Persönlichkeit“.  und versuchen den Gedanken zu folgen. Last not least: „Persönliche Ausstrahlung“ lässt sich trainieren und verstärken.

Von: Rita Gehling, Diplom-Sozialpäadagogin, Integrative Gestalttherapeutin, Coach