Chef für nur einen Tag

Chef für nur einen TagStellen Sie sich vor, einer Ihrer Mitarbeiter dürfte einen Tag lang Chef sein und Ihre Position übernehmen. Eine schöne Vorstellung, denken Sie vielleicht, dann sieht er mal endlich, wie kompliziert das alles ist? Aber was genau würde er wohl verändern wollen? Die Karrriereberatung von Rundstedt und das Marktforschungsunternehmen Innofact haben genau das bei 1035 Angestellten erfragt.

Gerade mal erschreckende 16% sind der Meinung, ihr Chef mache seine Sache gut. Veränderungsbedarf sehen insbesondere jüngere Mitarbeiter, ganze 82% sind dieser Meinung. Betrachtet man die 50-69 Jährigen, würden 69% Veränderungen vornehmen wollen.

Ihr Mitarbeiter schwingt also das Zepter. Was nimmt er jetzt in Angriff? Denkt er wie 69% der Studienteilnehmer, dass es wichtig sei, ausführlich mit den Mitarbeitern zu sprechen, sie danach zu fragen, wie ihnen ihre Arbeit gefalle, ob sie zufrieden seien oder sich gern weiterentwickeln würden? Dies komme an deutschen Arbeitsplätzen zu kurz, so dass viele Mitarbeiter den Eindruck haben, ihr Chef interessiere sich nicht für sie und ihre Wünsche.

53% der Befragten gaben an, die Aufgaben neu verteilen zu wollen. Und zwar nach Neigungen und danach, was einzelnen Mitarbeitern am meisten Spaß mache. Denn nur, wenn das gegeben sei, könne produktiv gearbeitet werden. Auch über neue Beförderungen müsse nachdacht werden.

Nine to five – wer will das schon? Die Hälfte der Studienteilnehmer würde flexiblere Arbeitszeiten einführen – vorausgesetzt, Arbeitnehmer und -geber halten sich an gewisse Regeln.

Und dann seien da noch die wichtigen Unternehmensentscheidungen. Die würden 47% der Befragten anders handhaben. Sie würden Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse einbeziehen, denn viele Entscheidungen beträfen sie ja schließlich direkt. Wichtig sei es, sie auch immer über die Gründe für eine Entscheidung  zu informieren.

33% der Befragten sind der Meinung, zu wenig Geld zu bekommen. Aber auch 34% würden das Chefgehalt erhöhen. Und wenn es natürlich nicht immer eine Gehaltserhöhung sein kann, gebe es ebenso andere Wege zu zeigen, wie viel einem die Mitarbeiter wert sind.

Auch wichtige Personalentscheidungen würden an dem einen Tag als Chef auf der Tagesordnung stehen. 21% würden bei sich selbst anfangen und sich befördern. Dem alten Chef würden 18% kündigen. Ganze 16% würden die verkrusteten Führungsstrukturen abschaffen und ihren Mitarbeitern die Verantwortung übertragen.

Und, können Sie sich mit den Ansätzen der Befragten anfreunden? Ist nicht das ein oder andere dabei, was auch Sie im Bereich Mitarbeiterführung in Angriff nehmen könnten? Schon kleine Dinge können unter Umständen ganz viel bewirken. Einen Versuch ist es sicherlich wert.

Umso besser, wenn in Ihrer Abteilung die Wünsche der Befragten bereits umgesetzt werden. Dann scheinen Sie alles richtig gemacht zu haben!


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